Psychomotorik-Therapie/ Frühförderung

Die Entwicklung eines Kindes verläuft nicht immer reibungslos. Wenn „Phasen“ zu lange andauern, bestimmte Verhaltensweisen eines Kindes von Eltern nicht einzuordnen sind oder die Vermutung psychischer Schwierigkeiten im Raum steht, kommt es zur Verunsicherung. Wir unterstützen und begleiten Ihr Kind und Sie mit Respekt, viel Einfühlungsvermögen und mit Fachwissen, so dass Veränderung und Entwicklung gelingen kann.
Die Psychomotorik-Therapie ist geeignet für Kinder von 2 bis 10 Jahren. Im Rahmen der Frühförderung findet sie bis zum Schuleintritt statt. Informationen zu dessen Kostenübernahme finden Sie am Ende dieser Seite.

Veränderung und Entwicklung über den Körper, über das Spiel und über die Handlung. In einer stärkenden Beziehung.

Die Psychomotorik-Therapie ist geeignet für Kinder, die hauptsächlich in diesen drei Bereichen Auffälligkeiten zeigen:

Emotionen
Kinder sind emotionale Wesen, die ehrlich und nahezu ungefiltert ihre Gefühle zum Ausdruck bringen. Ihre Ängste, Schamgefühle oder Gefühle der Wut finden ihren Ausdruck in körperlicher Anspannung, in Hemmungen, Aggressionen oder anderen Formen, die von außen eine Reaktion einfordern.

Kommunikation
Über die Kommunikation ist der Kontakt zur Außenwelt möglich. Kommunikation ist auf körperlicher Ebene möglich wie auch auf sprachlicher. Ist die Kommunikation aus unterschiedlichen Gründen beeinträchtigt, kommt es zu Verunsicherungen auf beiden Seiten.

Beziehung
Die Beziehung zwischen zwei Menschen ist einzigartig. Sie wird beeinflusst von unterschiedlichen Spannungsfeldern, z.B. von Nähe und Distanz, vom Halten und Loslassen oder von Macht- und Ohnmachtsgefühlen. Gibt es über einen längeren Zeitraum ein Ungleichgewicht hin zu einem Pol, wird die Beziehung belastet.

Zum Beispiel für Kinder mit

  • Ängsten
  • Hemmungen
  • hyperaktivem Verhalten
  • aggressivem Verhalten
  • übermäßigen Wutanfällen
  • Mutismus
  • Autismus
  • traumatischen Erfahrungen
Psychomotorik-Therapie für Kindern

Therapie-Ansatz

Wir arbeiten nach einem französischen Ansatz der Psychomotorik, der Psychomotorischen Praxis Aucouturier (PPA). Er ist benannt nach seinem Begründer Bernard Aucouturier. Es ist ein tiefenpsychologisch geprägter Ansatz, der davon ausgeht, dass Erlebtes oder Gespeichertes im Körpergedächtnis verhaftet ist und im körperlichen Ausdruck, in der Handlung und in Beziehung zum Anderen seinen Ausdruck und darüber auch Veränderung erfährt.

Erstgespräch

Zunächst findet mit den Eltern/ Bezugspersonen ein Erstgespräch, meist ohne dem Kind, statt. Es dient einer ausführlichen Darstellung der bisherigen Lebensgeschichte des Kindes sowie einer daraufhin bezogenen Erläuterung der Psychomotorik-Therapie.

Die ersten beiden Psychomotorik-Stunden

Das Kind wird von der Therapeutin in Empfang genommen. Im Psychomotorik-Raum wird dem Kind erklärt, welche Geräte und Materialien es in dem Raum gibt und dass es spielen, konstruieren, gestalten und sich im Raum bewegen kann, wie es möchte. Die Therapeutin selbst stellt sich als Mitspielerin, als helfende Hand, als Projektionsfläche für... zur Verfügung. Was im Laufe der Stunde passiert ist völlig einzigartig, da jedes Kind einzigartig ist. Vergleichbar ist es mit einem Maler, die viele verschiedene Farben und Pinsel zur Verfügung hat und daraus sein Gemälde erschafft. So ist am Ende der Raum so gestaltet, wie es dem ureigenen Sein des jeweiligen Kindes entspricht.
Am Ende der Stunde hat das Kind die Möglichkeit zu malen, zu kneten oder mit speziellen Holzbausteinen zu bauen. Die während der ganzkörperlichen Ausdrucksphase  entstandenen Bilder finden dadurch eine Möglichkeit der Gestaltung. Das körperlich und emotional Erlebte gelangt dadurch ein Stück weit ins Bewusstsein des Kindes. Der Maler geht sozusagen einen Schritt zurück und betrachtet sein Werk im Gesamten.

In der zweiten Stunde wiederholt das Kind meist das, was es in der ersten Stunde am meisten berührt hat, was ihm im (Körper-)Gedächtnis geblieben ist. Kinder wiederholen stets das, was für deren Entwicklung notwendig ist. Entweder, um sich immer wieder rückzuversichern oder um es neu zu erleben und es anders abzuspeichern.
Die Themen, die in der zweiten Stunde auftreten, tauchen in den meisten Fällen auch in den Folgestunden auf. Aber sie verändern sich, da das Kind über Impulse der Therapeutin und über eigene Ansätze der Selbstfürsorge Lösungen für sich und sein Erleben findet.

»Denn es gibt keine Handlung ohne Grund. Und das, was ein Kind spontan tut, entspricht immer seinen tiefen Motivationen. An uns liegt es zu verstehen, was dieses Tun ausdrückt, und mit unserem eigenen Tun darauf zu antworten.«

Bernard Aucouturier

Gespräch

Nach den zwei Stunden findet erneut ein Gespräch statt. Darin teilt die Therapeutin den Eltern/ Bezugspersonen mit, was sie vom Kind wahrgenommen hat und welche Themen aufgetaucht sind. Danach wird über den Bedarf einer Fortführung entschieden. Sollte es diesen nicht geben, hat die Therapeutin in einer Abschlussstunde die Möglichkeit, einen Abschied zu gestalten. Bei einer Fortführung werden zunächst 10 Stunden für das Kind und zwei Stunden für die Eltern/ Bezugspersonen vereinbart.

Der Therapieprozess

Das Kind hat die Möglichkeit, seine Themen in Beziehung zur Therapeutin über seinen Körper, über Handlung, Gestaltung, Bewegung und Spiel auszuagieren, damit zu experimentieren und zu verändern. Die Therapeutin begleitet und unterstützt das intensive Ich-Erleben mit einer hohen Achtsamkeit und mit Respekt vor dem individuellen Ausdruck des Kindes und seiner einzigartigen Lebensgeschichte. Sie gewährleistet die körperliche und vor Allem die emotionale Sicherheit des Kindes und stellt zu jeder Zeit ein halt-gebendes Gegenüber dar. Dabei dient sie als neutrale Person dem Kind als Projektionsfläche für sein inneres Erleben. Indem sie durch ihr therapeutisches Handeln unbewusste wie auch bewusste Erfahrungen des Kindes greifbar macht, werden diese als kontrollierbar und demnach als nicht mehr bedrohlich empfunden. Das Kind wird sich seiner Wünsche, Bedürfnisse, Sehnsüchte und auch seiner Ängste von Mal zu Mal bewusster und findet Lösungen mit Ihnen umzugehen. Blockaden werden gelöst und aktives Handeln wird möglich.
Das kann vor Allem folgende Auswirkungen haben:

  • Emotionale Stabilisierung
  • Klarheit in der Kommunikation
  • Sich besser Wahrnehmen in Beziehung zum Anderen

Investition/ Kostenübernahme

Privatzahler:

Erstgespräch: 55,- €

Psychomotorische Beoabachtungsdiagnostik (5 Einheiten: Erstgespräch - 2 Einheiten für das Kind - Gespräch - eine Einheit für das Kind): 275,- € (5 x 55,- €), Ratenzahlung möglich.

Psychomotorik-Therapie: 55,-€/ 45 Minuten

Privat versicherte Kinder:

Ist das Kind privat versichert, werden die Kosten in einigen Fällen ganz oder in Teilen übernommen. Informieren Sie sich dazu bei Ihrer Krankenkasse. Die Zuordnung geht über die Ziffern 19.2 und 19.5 der Gebührenordnung für Heilpraktiker für Psychotherapie.

Frühförderung

Ist Ihr Kind noch nicht in der Schule und besteht eine Diagnose vom HTZ oder vom Kinder- und Jugendpsychotherapeut*in, kann beim Kreisjugendamt Mayen-Koblenz, beim Kreisjugendamt Rhein-Lahn und beim Jugendamt des Westerwaldkreises ein Antrag auf Kostenübernahme der Therapie im Rahmen einer Frühförderung gestellt werden. Rufen Sie uns an - wir beraten Sie gerne! Tel.: 02622-160486

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